Inspiration

Design Sprint Barrierefreiheit

Im Zuge der Lehrveranstaltung "Service Design im Tourismus" im Master-Studium Entrepreneurship & Tourismus wurde dieses Jahr der Schwerpunkt auf Barrierefreiheit am Berg gelebt und hierfür mit dem Österreichischen Alpenverein zusammengearbeitet.
Design Sprint

Barrierefreiheit am Berg?

Barrierefreiheit ist eine der Handlungsfelder in der nachhaltigen Tourismusentwicklung. Während sich viele Diskussionen dabei einerseits auf das Thema der mobilen Einschränkungen bezieht und andererseits auf die Infrastruktur, war die Zielsetzung dieses Sprint, die Breite des Thema Barrierefreiheit aufzuzeigen und Lösungsansätze für Erlebnisse am Berg zu entwickeln. Die Challenge lautete daher dieses Jahr: "Wie können wir Naturerlebnisse in den Bergen für Menschen mit Beeinträchtigungen (besser) zugänglich machen?

Gestartet wurde der Sprint heuer mit einer Einführung zum Thema Barrierefreiheit im Tourismus durch Joachim Nigg von der Universität Innsbruck sowie der Projektvorstellung durch Solveig Meier vom ÖAV. In einem ersten Schritt wurde dann bestehendes Wissen zum Thema in Form eines Group Puzzles abgefragt. Dabei gab es drei Themenbereiche: 

  • Personas - wer ist die Zielgruppe und welche Bedürfnisse gibt es?
  • Journey maps - wie unterscheidet sich die Reise des Gastes mit oder ohne Einschränkungen?
  • Stakeholder map - welche Bezugsgruppen müssen wir bei diesem Thema bedenken und einbeziehen?

Im Anschluss hatten die Studierenden Zeit, sich auf Experteninterviews vorzubereiten. Zur Verfügung standen neben Solveig Meier und Joachim Nigg auch Christian Haselgruber von der ÖAV Sektion Innsbruck als Inklusionsbeauftragter, Bernhard Gruber als Sachverständiger für barrierefreies Planen und Bauen und Obmann des Vereins Die Barrierefreien, Tobias Schmidhuber als Kommunikatinsexperte und Schwimmlehrer für Behinderte an der USI, sowie Janine Prokesch als Behindertenbeauftrage des MCI. Durch diese Expertenrunden konnten die Studierenden einen tieferen Einblick in die Materie erhalten und offene Fragen klären. 

All diese Informationen dienten gemeinsam mit zuvor recherchierten und ausgewählten Journalartikeln als Grundlage für eine KI-generierte Clusterbildung. Hier ergaben sich die Problemfelder Bewusstsein und Sichtbarkeit, Bildung und Wissenslücken, politische und finanzielle Hindernisse, Infrastruktur und physischer Zugang, Arbeitskräfte und Ausbildung, Vorurteile, Stereotypen und Akzeptanz, Kommunikation und Netzwerk, Emotionale und zwischenmenschliche Faktoren, sowie digitale und technologische Barrierefreiheit. All diese Themen wurden auf die 10 Studierendengruppen aufgeteilt. Als Hausaufgabe hatten die Studierenden noch mitbekommen, weitere Interviews mit Betroffenen zu führen. 

Am zweiten Tag wurden alle bisherigen Informationen auf einer Research Wall zusammengefasst und strukturiert. Daraus abgeleitet wurden erste Erkenntnisse sowie pro Gruppe je 5 Schlüsselerkenntnisse. In einem letzten Verdichtungsschritt wurden daraus drei HMW How Might We Fragen formulieren und in der Gruppe priorisiert. Somit wurde die Hälft der Zeit dieser Lehrveranstaltung dafür verwendet, das Problem verstanden zu haben und darauf aufbauend Lösungsansätze zu entwickeln. Hierfür wurden anhand der Crazy Eight Methode erstmals Ideen für die identifizierten Probleme gesucht und anhand eines Idea Prortfolios priorisiert. Nach dieser kurzen Ideation-Phase wurde dem Prototyping umso mehr Raum gegeben. Auch hierfür wurde die KI eingesetzt, um beispielsweise erste Werbeplakate für die Idee zu gestalten und sich unter den Gruppen gleich Feedback zu geben. Weiters folgten Concept Sketches, bei denen diese Ideen weiter verfeinert und spezifiziert wurden. 

Am dritten Tage entstanden auch physischen Prototpyen, welche in einer Testrunde mit den Expert:innen vom ersten Tag sowie Oliver Ott vom Projekt INNklusion der Universität Innsbruck, Helga Mair von der PHT und Laura Wittkopp, TYSTO Verantwortliche des MCI Tourismus einer genauen Prüfung unterzogen wurden. Nach Einarbeitung dieses Feedbacks wurde die finalen Prototyping anhand eines 3-Minuten Pitches präsentiert. Zuerst durften sich alle Studierenden untereinander bewerten, Feedback geben und ihre Favouriten unter allen Ideen bewerten. Den Studierendenpreis holte sich die Gruppe 10 mit dem Titel “Summit in silence”. Hierbei ging es darum, ein Angebot für Menschen am Berg mit kognitiven Behinderungen zu schaffen, von denen aber eine Vielzahl an anderen Menschen ebenso profitieren können. Aus Sicht des ÖAV unter der Leitung von Solveig Mair zählten zu den besten Projekten Inclusi, ein inklusives Ausbildungs- und Zertifizierungsprogramm für Tourismusbetriebe der Gruppe 9 sowie Hit the rope, champ!, eine Idee, bei der blinde Menschen selbständig die Berge erkunden können. 

Zitat Solveig, Bernhard, Christian

Zitat Studierende

 

Schlüsselwörter
Barrierefreier Tourismus
Diversität
Service Design
Customer Experience

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