Forschung

Interne und externe Unternehmensnachfolge im Tourismus

Die Studie zeigt, wie wichtig frühzeitige Planung, offene Kommunikation und klare Strukturen für eine erfolgreiche Unternehmensnachfolge in familiengeführten Hotels sind. Vertrauen, gemeinsame Werte und gezielte externe Unterstützung zählen zu den zentralen Erfolgsfaktoren – besonders in Zeiten demografischer Umbrüche.
Publikation: Alexander Plaikner, Peter Heimerl, Mike Peters, Johanna Sparber & Marco Haid (2022)
Frühzeitige Nachfolgeplanung – ideal 5–7 Jahre vor Übergabe – erhöht die Erfolgschancen deutlich.
Vertrauen zwischen den Generationen ist entscheidend für Akzeptanz im Team und bei Gästen.
Ein klares Übergabekonzept mit Zeitplan und Rollen stärkt den Prozess.
Rechtliche und finanzielle Themen werden gern mit Expert:innen geklärt – emotionale Fragen meist in der Familie.

Kurzfassung dieser Studie

Demografische Entwicklungen führen zu einer wachsenden Zahl an Unternehmensübergaben, besonders in familiengeführten Klein- und Mittelbetrieben der Hotellerie. Die Studie beleuchtet interne und externe Nachfolgeprozesse, deren Herausforderungen sowie Erfolgsfaktoren. Frühzeitige und offene Kommunikation zwischen den Generationen, eine strategische Nachfolgeplanung sowie ein klar strukturiertes Übergabekonzept sind entscheidend für das Gelingen. Dabei sollten sowohl familiäre als auch externe Potenziale berücksichtigt und gegebenenfalls durch externe Initiativen wie die Nachfolgeinitiative der Standortagentur Tirol unterstützt werden.

Interviews mit zehn ÜbergeberInnen-ÜbernehmerInnen-Paaren in Tirol zeigen: Neben finanziellen und rechtlichen Aspekten zählen Vertrauen, Kompetenz und wertebasiertes Führungsverhalten zu den Schlüsselkriterien. Während beide Generationen Werte wie Loyalität, Vertrauen und Zusammenhalt teilen, legt die Nachfolgegeneration verstärkt Wert auf Work-Life-Balance und moderne Mitarbeiterführung. Unterstützung durch ExpertInnen wird insbesondere in rechtlichen und wirtschaftlichen Fragen geschätzt, emotionale Themen werden hingegen meist innerhalb der Familie geklärt.

Die Studie wurde vom TFZ Tirol gefördert und im Rahmen des DTE-Projekts von ForscherInnen der Universität Innsbruck und der UMIT Tirol durchgeführt.

Erkenntnisse aus dieser Studie 

Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass eine frühzeitige Planung der Unternehmensnachfolge – idealerweise fünf bis sieben Jahre im Voraus – wesentlich zur erfolgreichen Weiterführung beiträgt. Zentrales Element im Übergabeprozess ist das gegenseitige Vertrauen zwischen den Generationen, das nicht nur die Zusammenarbeit innerhalb der Familie stärkt, sondern auch Akzeptanz bei Mitarbeitenden und Gästen fördert. Ein klar strukturiertes Übergabekonzept mit definiertem Zeitrahmen und klaren Rollen erleichtert den Übergang und schafft Orientierung.

Externe Unterstützung wird vor allem bei rechtlichen und finanziellen Fragestellungen gezielt in Anspruch genommen, während emotionale Themen meist im familiären Rahmen geklärt werden. Trotz unterschiedlicher Führungsstile zwischen den Generationen bilden gemeinsame Werte wie Respekt, Loyalität und Verantwortungsbewusstsein eine stabile Basis für einen gelungenen Generationenwechsel.

Schlüsselwörter
Familienunternehmen
Generationen

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