Der aus dem griechischen stammende Begriff bedeutet Echtheit, Glaubwürdigkeit und Zuverlässigkeit. In Zusammenhang mit dem Freizeittourismus wird darin ein Moment der Reisemotivation gesehen: Die Fremdbestimmtheit des Menschen, "die kalte Rationalität der Fabriken, Büros, Wohnhäuser und Verkehrsanlagen, die Verarmung der zwischenmenschlichen Beziehungen" usw., in den modernen Industrie- und Dienstleistungsgesellschaften führen nach diesem Argumentationsgang dazu, dass die Menschen wegfahren, "weil es ihnen da nicht mehr wohl ist, wo sie sind; da wo sie arbeiten und da, wo sie wohnen". Sie suchen statt dessen auf ihren Urlaubsreisen nach Authentizität, nach unentfremdetem und selbstbestimmtem Leben, nach unverfälschter Natur und echten sozialen Beziehungen.
Eine weitere Variante des des Authentizitätsbegriffes steht in der bildungsbürgerlichen Tradition von Studienreisen, auf denen es um das Aufsuchen und Erleben einer möglichst von fremden Einflüssen unverfälschten kulturellen und historischen Wirklichkeit gehen sollte. MacCannell (1973) sieht Touristen dabei in der Tradition von Pilgern, die über den genius loci oder die "Aura" (Benjamin 1936/1963) eines Ortes die Authentizität wichtiger religiöser Ereignisse nachempfinden wollen.
Quelle: Fuchs, W. (2021). Tourismus, Hotellerie und Gastronomie von A bis Z. Walter de Gruyter.