650 Busse fahren täglich auf 350 Linien durch ganz Tirol
VVT 2024
180.000 Tiroler:innen setzen täglich auf den öffentlichen Verkehr
VVT 2024
85% der Gäste informieren sich über öffentliche An-/Abreise
Lebensraum Tirol Holding, 2024
Tirol hat 7600 km Mountainbike & Straßenradwege
Tirol Werbung, o.D.

Touristische Mobilität in Tirol

Die Mobilität im Tourismus ist ein entscheidender Faktor für die Attraktivität von Reisezielen, beeinflusst die Verkehrsmittelwahl und hat wesentliche Auswirkungen auf die Umwelt (Pechlaner et al., 2012). Hierbei sind einige Aspekte von Bedeutung: die Erreichbarkeit von Destinationen, die Mobilitätsbedürfnisse der Gäste, die Verkehrsmittelwahl, nachhaltige Mobilitätsangebote, klimafreundliche Mobilität, Information und Kommunikation sowie Koordination und Kooperation (Gühnemann et al., 2021). Die Mobilität nimmt somit ein zentrales Element der Reiseplanung ein und umfasst neben der An- und Abreise auch die Mobilität vor Ort (Prideaux, 2009). So ist der Tourismus von den verschiedensten Transportmitteln geprägt. Das beliebteste aller Verkehrsmittel ist der PKW. Besonders in ländlichen Regionen wie Tirol entscheiden sich ca. 80% der Gäste aufgrund der Flexibilität für den PKW als Transportmittel. Mit einem Flughafen direkt im Herzen Tirols verfügt Tirol über eine internationale Anbindung, welcher Gästen von weiter entfernten Ländern eine Direktverbindung in den Bergurlaub bietet (Österreich Werbung, 2019). Eine steigende Anzahl von inzwischen 9% der Gäste in Tirol reißt zudem mit der Bahn an (TMona, 2024). Neben zahlreichen Initiativen zur Steigerung der Öffentlichen Anreise und Personennahverkehr in Tirol kann dies mitunter auf ein steigendes Umweltbewusstsein der Gäste und einer sinkenden Anzahl von PKW-Besitzer:innen zurückgeführt werden (VCÖ, 2021).

Öffentliche Mobilität in Tirol

Die Mobilität bildet also einen zentralen Bestandteil des Tourismus in Tirol. Dies zeigt sich insbesondere in folgenden Fakten:

Touristische Mobilität und Klimawandel

Neben all dem Mehrwert, den wir während des Reisens erfahren dürfen, trägt der Tourismus in etwa 8% zum globalen CO2-Ausstoß bei (Lenzen et al., 2018). Hier gilt die Mobilität als Haupttreiber des Klimawandels im Tourismus zu erwähnen, allen voran der Flugverkehr. Auch Kreuzfahrtschiffe wirken sich negativ auf die Klimabilanz durch den Tourismus aus. Einen wesentlich geringeren Beitrag hierzu leistet auch der Individualverkehr mit PKW (Graefe, 2024). Eine Entwicklung hin zu klimafreundlicher Mobilität im Tourismus ist damit unerlässlich, um unsere Lebenswelt zu schützen. Die Verlagerung vom Pkw auf umweltfreundlichere Alternativen wie die Bahn ist entscheidend. Der österreichische Mobilitätsmasterplan 2030 und der Plan T sind wichtige Strategien des Bundes für eine nachhaltige Weiterentwicklung des Tourismus (BMK, 2023).

Folgende Maßnahmen zielen darauf ab, die Mobilität in Tirol zukunftsfit zu gestalten und somit die Attraktivität der Region für die Gäste und auch Einheimischen vor Ort weiter zu steigern:

Maßnahmen zur nachhaltigen Mobilität in Tirol

  • Förderung der Bahnanreise: die Anreise mit der Bahn soll durch verbesserte Zugverbindungen und gezielte Kommunikationsmaßnahmen in den Herkunftsländern gestärkt werden
  • Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs: regionales Bahn- und Busnetz und bedarfsorientierte Angebote (Wander- & Skibusse) um Erreichbarkeit von Destinationen auch ohne PKW zu ermöglichen
  • Es gibt in Tirol Radverleihsysteme, E-Carsharing und ÖBB Rail‘n´Drive an wichtigen Knotenpunkten
  • Das Kompetenzzentrum Nachhaltigkeit der Tirol Werbung hat das Ziel, Nachhaltigkeit im Produkt Tirol für den Urlaubsgast sichtbarer zu machen.
  • Alpenmanifest: Es gibt zehn Leitprinzipien zum verantwortungsvollen Umgang mit der alpinen Naturlandschaft, die im Juni 2025 veröffentlicht werden sollen

Autor

Herr Joachim Nigg

Universität Innsbruck
Institut für Management und Marketing
joachim.nigg@uibk.ac.at
+43 (0) 512 507 72458

Joachim Nigg ist Teil des Teams KMU & Tourismus am Institut für Management und Marketing und hat zum Thema „Inklusion von Menschen mit Behinderung im Tourismus“ sein Doktorat abgelegt. Seine Forschungsschwerpunkte sind Soziale Nachhaltigkeit im Tourismus, Identitäten von Touristen, Stakeholder-Zusammenarbeit im Tourismus.

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