63% der Österreicher fahren täglich Rad.
statista.com
Steigendes Gesundheitsbewusstsein und Sport als Ausgleich
Bichler & Peters, 2021
Fokus auf Ernährung und sportliche Aktivitäten
Hodeck & Hovemann, 2016
20% radeln mehrmals pro Woche
statista.com

Bergsporttrends in den Alpen

Perspektive der Sporttreibenden und Stakeholder

Der Wunsch nach Erholung in der Natur, die Auswirkungen der Corona-Pandemie, ein gestiegenes Gesundheits- und Umweltbewusstsein sowie Investitionen in die Infrastruktur haben in den letzten Jahren zu einer Zunahme des Outdoor-Sports in alpinen und urbanen Destinationen geführt. Diese Entwicklung bringt wirtschaftliche Chancen mit sich. Sie stellt aber auch Herausforderungen an die nachhaltige Entwicklung, die Besucherlenkung und das Konfliktmanagement. Studien zeigen, dass Konflikte im Naturraum durch Faktoren wie Aktivitätsstil, Ressourcenspezifität, Erlebnismodus, Lebensstiltoleranz, Sicherheit, Überfüllung (Crowding) und Etikette beeinflusst werden (Jacob & Schreyer, 1980, Happ & Schnitzer, 2022). Maßnahmen zur Besucherlenkung wie Angebotserhöhung, Nutzungsbeschränkung und Anpassung der Aktivitäten sind entscheidend.

Bergsporttrends in den Alpen

Outdoorsport hat in den letzten Jahren in alpinen Destinationen stark an Bedeutung gewonnen (Koemle & Morawetz, 2016). So ist z.B. das Radfahren in Österreich sowohl als Sportart als auch im Hinblick auf das Ziel einer nachhaltigen Mobilitätswende im Sinne des Klimaschutzes beliebter denn je. Im Winter hat das Pistentourengehen vor allem in den letzten Jahren stark zugenommen. In einer Studie mit 6.880 Pistengehern (Happ et al., 2023) wurde gezeigt, dass 50% der Pistentourengeher diese Sportart erst seit 5 Jahren oder weniger ausüben.

Konflikte und Regelungsbedarf

Konflikte treten nicht nur auf, wenn Einzelne oder Gruppen unterschiedliche Ziele verfolgen, sondern auch, wenn sie zwar die gleichen Ziele haben, sich aber durch unterschiedliche Wege, diese Ziele zu erreichen, in die Quere kommen (Jacob & Schreyer, 1980). Der begrenzte Raum, verbunden mit der Zunahme von Freizeitaktivitäten in der freien Natur, birgt einerseits das Risiko von Konflikten zwischen Menschen, die an verschiedenen Freizeitaktivitäten teilnehmen (Happ & Schnitzer, 2022). Andererseits kommt es aufgrund der Vielzahl an Aktivitäten in der alpinen Natur zu einer starken Beanspruchung dieser Räume und damit zum sogenannten Mensch-Natur-Konflikt (Happ et al., 2022).

Vor allem für Tourismusverbände, Gemeinden und Politik kann es von großer Bedeutung sein, die zugrundeliegenden Mechanismen dieser Konflikte zu verstehen (Pröbstl-Haider et al., 2018; Happ & Schnitzer, 2022). Aus diesem Grund ist Besucherlenkung im alpinen Raum immer wichtiger. Dies umfasst räumliche, zeitliche und zahlenmäßige Vorgaben, die dazu dienen, die Natur zu schützen und die touristische Akzeptanz der Gesellschaft aber auch die der Gäste zu erhalten (Manning et al., 2017; Selvaag et al., 2020).

Besuchermanagement umfasst alle Maßnahmen, die zur Lenkung von Besucherströmen und damit zur Attraktivitätssteigerung, aber auch zum Schutz einer Destination beitragen können und dienen auch dazu, dass Freizeitsportler achtsam handeln und dennoch ihre Aktivität genießen können (Manning et al., 2017; Selvaag et al., 2020).

Maßnahmen zur Besucherlenkung im alpinen Raum

  • Nutzungsbeschränkungen regulieren die Aufenthaltsdauer, um Überbelastung der Umwelt- und Infrastrukturressourcen zu vermeiden, es soll jedoch mit Bewusstseinsbildung/Information und nicht mit Verboten gearbeitet werden
  • Änderung von Nutzungsmustern tragen mit der Verlagerung oder Änderung der Besucherströme zum Ziel einer gleichmäßigeren Nutzung bei
  • Erhöhung des Angebots durch eine räumliche oder zeitliche Ausweitung des Angebotes - beispiels-weise durch Saisonverlängerung, längere Öffnungszeiten oder Ausbau der Infrastruktur

Autorin

Elisabeth Happ

Universität Innsbruck, Institut für Sportwissenschaft
elisabeth.happ@uibk.ac.at
Tel.: +43 512 507 45836

Elisabeth Happ hat in Innsbruck Sportwissenschaften und Betriebswirtschaft studiert und in Ma-nagement zum Thema „Sport und Management in alpinen Tourismusdestinationen“ promoviert. Ihre Schwerpunkte sind Sport-Tourismus, Konsumentenverhalten von Sportler:innen und Marke-ting. Sie ist auch an der UMIT Tirol in Hall am Institut für Sportmedizin, Alpinmedizin und Gesund-heitstourismus tätig. Ihr besonderes Interesse gilt den Fragen, wie Sportler:innen ticken und welche Angebote es braucht, um mehr Leute zu mehr Bewegung zu bewegen.

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